YAMAHA XTZ 750 Super Ténéré

 

Ich suchte bereits seit einiger Zeit nach einer Alternative und Ergänzung zu meiner alten XT, die ich seit mittlerweile 16 Jahren durch die Landschaft trieb. Ein befreundeter Kollege wies mich auf einen Schrauber hin, der auf Basis alter BMW-Rahmen (247er) Motorräder auf die Beine stellte, deren Ausrichtung und Aussehen man maßgeblich mitbestimmen konnte. Rahmenheck kürzen? USD-Gabel verbauen? Hoske-Auspuff oder gar einen großen, selbstgebauten Tank? Hier schienen die Möglichkeiten grenzenlos zu sein. Nach Sichtung einiger bereits gebauter Maschinen lag der Entschluss nahe, sein eigenes Krad zu entwerfen und bauen zu lassen. Insgeheim ertappte ich mich aber immer wieder dabei, ein mehr oder minder ernsthaftes Auge auf die zugegebenermaßen straßenorientierten Dakar-Abkömmlinge der 80er und 90er Jahre zu werfen. Die XT600Z (3AJ) hatte es mir besonders angetan. Ihr Äußeres, die Legenden, die um diese Motorradfamilie rankten, gefielen mir. Allerdings hatte ich ja bereits einen Einzylinder, der mich trotz einiger Modifikationen gerade auf längeren, einsamen Autobahnetappen schon einige Nerven kostete. Ferner war die gute alte R100GS Paris-Dakar, eine der wohl wartungsfreundlichsten und besten Reiseenduros (seiner Zeit), immer wieder einen Gedanken wert. Zumal sie - wie oben erwähnt - nach eigenem Gusto umgebaut werden konnte. Trotz aller zahlreichen Vorteile und Argumente, rückte die Super Ténéré wieder in den Fokus. Wieder? Ja, wieder. Bereits als mittelloser Student schlich ich um "die Dicke" herum, fuhr sie zigmal Probe, durchstöberte das Internet nach Bildern und Berichten und war theoretisch fast schon ein ST-Experte. In einschlägigen Fachzeitschriften gewann sie nicht einen Vergleichstest, sie hatte mäßige Bremsen, verbrauchte zu viel und das Fahrwerk war im Vergleich zur Konkurrenz zu indifferent. Es gab und gibt also vermutlich keinen ernsthaft guten Grund dieses Motorrad den Platzhirschen XRV und GS vorzuziehen. Seien wir ehrlich, die Anschaffung eines Kraftrades dieser Gattung ist vollkommen sinnfrei. In meinem Fall besteht zumindest nicht ein Hauch der Notwendigkeit. Folgerichtig hielt ich es für volkommen legitim, alten Träumen und Wünschen nachzuhängen. Im Januar dieses Jahres war dann eine 89er Super Ténéré zu erstehen, deren Lackteile zwar schwarz getüncht waren, die aber verhältnismäßig wenige Kilometer auf der Uhr hatte. Der Preis stimmte und nun steht sie da.

 

 
Weitere Infos und Daten und Erfahrungen zur XTZ 750 Super Ténéré gibts im Ténéré-Forum oder hier.